Saturday, September 29, 2007

ein lied von schein und sein

cecile hatte uns einen tisch bei 'el bulli' ergattert, in einer kleinen felsenbucht der costa brava nahe roses gelegen. der besuch des restaurants war zugleich einer bei der documenta xii, da chefkoch ferran adria zu den bedeutenden kuenstlern der gegenwart gezaehlt wird.


es ist ein erstaunlicher abend, den man bei 'el bulli' erlebt. ein spiel mit substanz und essenz, wo nichts ist, was es zu sein scheint, und zugleich dann doch, nur anders und in hochkonzentrierter art.


wie soll man es beschreiben. gleich nach dem aperitif, einem heisskalten gin fizz, kommen 'aceitunas verdes sfericas-i' auf den tisch: oliven, die in olivenform serviert werden, aber dann doch keine sind. es sind rekonstituierte oliven, olivenfoermige essenzcontainer, aus denen, wenn sie im mund zerplatzen, eine fluessigkeit einem einen hochkonzentrierten, angereicherten geschmack von olive beschert.


insgesamt hat das menu 30 gaenge mit fantastischen formen und kompositionen. nun ist mein gaumen bei weitem nicht so kultiviert wie der meiner franzoesischen schwiegerleute, aber es war ein grosser abend. dass ich einmal eine note geschmeckt habe, nach dem wir alle suchten, ist mein kleiner kulinarischer stolz. aber der weg zum echten kenner ist noch weit...

...doch gluecklicherweise ist er, wie die oliven von 'el bulli', wenig steinig. wir werden wohl auch in zukunft auf den augenblick warten, wenn sich das schmale zeitfenster auftut, in das man seine anfrage auf eine tischreservierung werfen darf.

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